Wie bei einer Autobiographie nicht anders zu erwarten, beschreibt Ferdinand Piëch seine nicht immer unumstrittene Rolle in den letzten 30 Jahren Automobilgeschichte aus seiner Sicht. Ein interessantes Buch, nicht nur für Autofans, sondern für alle, die Ideen im Unternehmen umsetzen und durchsetzen wollen.
Interessant ist, dass Ferdinand Piëch auch die erlebten Konflikte beschreibt. Dabei lässt er den Leser teilhaben, wie sich die unternehmenspolitischen Strömungen auswirken und welch großen Anteil sie auch an eigentlich technischen Entscheidungen haben. Anschaulich beschreibt er, auf welche Weise bahnbrechende Entwicklungen wie quattro, vollverzinkte Karosserie und schließlich der TDI-Motor ihren Weg durch verschiedene Hindernisse innerhalb und außerhalb des Unternehmens fanden.
In allen Fällen macht Ferdinand Piëch deutlich, dass es neben den ingenieurmäßigen Kenntnissen, Ideen und Leistungen vor allem auf die Fähigkeit ankommt, dies alles gegen Widerstände unterschiedlicher Art auch durchzusetzen. Vermutlich hat sich diese Durchsetzungskraft von Piëch in das von der Öffentlichkeit wahrgenommene Bild von ihm übertragen, wo er immer als eher spröder, ja nahezu diktatorischer „Chef“ galt.
Bei seiner Selbstdarstellung lässt er auch kleinere (durchaus gut begründete) Seitenhiebe auf Wettbewerber („Smart“) nicht aus. Das Buch ist überraschend locker und gut lesbar geschrieben und zu keiner Zeit langweilig, da der Autor seine Darstellung der Dinge mit zahlreichen Anekdoten würzt. Insgesamt ein interessantes Buch, nicht nur für Autofans, sondern für alle, die Ideen im Unternehmen umsetzen und durchsetzen wollen.
Der Autor
Ferdinand Piëch ist ein Enkel von Ferdinand Porsche. Er begann seine Laufbahn als Automobilingenieur auch bei Porsche in Stuttgart. 1972 ging er zu Audi, deren Vorsitzender er 1988 wurde. 1993 wurde er Vorstandsvorsitzender von Volkswagen und von 2002 bis 2015 war er dort Vorsitzender des Aufsichtsrates.
Ferdinand Piëch : Auto. Biographie
Piper Verlag 2004. 286 Seiten. ISBN: 3-492-24064
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